Digital-integrativGeflüchtete mit Actionbound zur Landesgartenschau Lahr
Die Begeisterung für digitale Medien verbindet junge Menschen weltweit. Diese Begeisterung kann man sich, trotz unterschiedlicher Sprach- und Ortskenntnisse vor allem auch in der Flüchtlingshilfe zu Nutze machen. Daher entwickelte der Jugendmigrationsdienst Lahr/Kehl unterschiedliche Projektformate, um gemeinsam mit Jugendlichen über Tablets und Smartphones mit der Actionbound-App zu arbeiten.
Geflüchtete entdecken Digital
Schüler:innen aus Syrien und Deutschland konzipierten und programmierten gemeinsam eine interaktive Stadtrallye durch Lahr, die bis heute als Integrationsangebot genutzt wird. Sie suchten zentrale Orte im Stadtgebiet aus, entwickelten spielerisch-lehrreiche Aufgaben dazu, verfassten Texte auf Deutsch, Englisch und Arabisch und schossen zu jeder Etappe passende Fotos. Bis heute hilft die Stadtrallye „Lahr Entdecken 4You“ jungen Menschen bei der Orientierung und dem Zurechtfinden in Lahr. Sie vermittelt gleichzeitig Medienkompetenz, Zusammengehörigkeitsgefühl und macht jede Menge Spaß.
2018 entwickelten junge Geflüchtete der Otto-Hahn-Realschule Lahr und Schüler:innen der Albert-Schweitzer-Schule Kehl gemeinsam mit Felix Neumann und seinen Kolleg:innen im Jugendmigrationsdienst ein zweites Actionbound-Projekt: eine Rallye zur Landesgartenschau in Lahr. Zu diesem Großevent ihrer Region sollte ein attraktives und spielerisches Angebot, das insbesondere junge Menschen anspricht, erarbeitet werden. Das Ergebnis ist eine Abenteuerreise über das Gelände der Landesgartenschau, bei dem Türme bestiegen, Codes gefunden, knifflige Fragen beantwortet und interaktive Aufgaben gelöst werden müssen und Seeungeheuern auf den Zahn gefühlt wird – kurz, die „Landesgartenschau Lahr Entdecken“-Rallye. Junge Menschen führen seitdem Gruppen als Guides mit Tablets oder Smartphones über das Gelände. Genauso lässt sich der Bound auch ohne Begleitung spielen. Was zählt, ist die Punktejagd und das spielerische Entdecken des Geländes.
In beiden Projekten konnten die Schüler:innen sich untereinander besser kennenlernen. Nicht nur die geflüchteten Jugendlichen konnten so einen Bezug zu ihrer (neuen) Heimat herstellen. Auf spielerische Weise wurden sie zu den Produzenten ihres eigenen Wissens und können sich nun als Experten für Lahr und die Landesgartenschau bezeichnen. Die Produkte, die dabei herauskamen – die Bounds zu Lahr und der Landesgartenschau – können nachhaltig von Jugendlichen genutzt werden, um spielerisch ihre Umgebung zu entdecken.
Felix Neumann, Projektkoordinator im Diakonischen Werk Ortenau.
Elke Langenbacher, Lehrerin und freie Referentin des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg
Fenja Becherer, Schulsozialarbeiterin der Albert Schweitzer Schule Kehl
Katja Remer, Veranstaltungsmanagement der Landesgartenschau Lahr
Issa A., syrischer Teilnehmer